HINTERLAND
HINTERLAND - WORK IN PROGRESS
Die Humangeographie bezeichnet mit dem Begriff "Hinterland" ländliches Gebiet, das größeren Städten oder Einzugsgebieten vorgelagert ist, nur von wenigen Einwohnern bewohnt wird und meist durch eine reduzierte Infrastruktur gekennzeichnet ist.
Die vorliegenden Fotografien sind Teil eines grossangelegten Projektes, das ich seit mehreren Jahre verfolge und worin ich mich mit dem Lebensalltag von Menschen beschäftige, die als Selbstversorger unter einfachsten Bedingungen in der Schweizer Berglandwirtschaft arbeiten. Fotografiert wird ohne zusätzliches Licht mit Mittelformat und Schwarzweiss.
HINTERLAND - Extraits d‘un reportage en cours
Ces images présentent un petit extrait d‘un grand reportage en cours de réalisation. En Suisse, non loin des grands centres, un monde archaïque subsiste comme en dehors du temps. But: capter en noir-blanc sans mise en scène des instants d‘une vie rurale alpine.
„Hinterland“ - eine Fotoarbeit über den harten Lebensalltag von Schweizer Bergbauern
Der Fotograf Romano Riedo dokumentierte über viele Jahre den Arbeits- und Lebensalltag von Schweizer Bergbauern. 2014 wurde seine Serie „Hinterland“ mit dem ersten Platz beim Swiss Press Photo Preis in der Kategorie Reportage ausgezeichnet.
Seit fast einem halben Jahrhundert ist Riedo in den Bergen unterwegs. „Als Kind verbrachte ich einen Teil meiner Sommerferien in den Alpen. Später haben Freunde angefangen, als Hirten auf der Alp zu arbeiten. Das hat mir erlaubt, mich mit dieser Arbeitsform mehr und mehr vertraut zu machen. Eine faszinierende Lebensweise, unabhängig, mitten in der Natur, oft Wind und Wetter ausgesetzt. So ganz anders als der Alltag in der Stadt."
1995 zeigte er dazu seine ersten Bilder, zuerst in Farbe. Später entstand die Idee zum Projekt „Alpzeit“, das als Bildband 1996 veröffentlicht, in zahlreichen Schweizer Museen und Galerien gezeigt wurde.
Die fotografische Arbeit führte ihn in die entlegensten Ecken der Schweiz. Er besuchte Rinderhirten und Bergbauern mit ihren Familien, Menschen, die nicht nur im Sommer sondern auch winters am und mit dem Berg leben.
"Ich habe oft parallel auch in Farbe gearbeitet, aber Schwarz-Weiss-Film schien mir schliesslich weit besser für dieses Projekt geeignet. Es ermöglicht oft, eine Aussage auf den Punkt zu bringen, während Farbe häufig abgelenkt.“ Dabei ist kein einziges Bild inszeniert. Mit den Mitteln der Reportagefotografie, direkt und ungekünstelt, hat er auf subjektive Weise, mit viel Interesse und Anteilnahme, den harten Lebensalltag von Bergbauern festgehalten.
Rinderhirt im Sommer
Der Autodidakt, der ehemals auch Ethnologie studiert hat, fand schnell den Zugang zu den Portraitierten, die zu Unrecht als ruppig und abweisend gelten. Nicht zuletzt, weil er selber in den späten achtziger Jahren einen Sommer lang auf einer Berner Alm Rinder gehütet hatte und dabei einige Erfahrung machen konnte.
Heute ist die Berglandwirtschaft auch in der Schweiz durch die wirtschaftliche Entwicklung bedroht. Auf vielen Alpweiden lohnt sich die Bewirtschaftung immer weniger; Hochleistungskühe finden auf den Alpen zuwenig Futter und sind den Weidegang oft gar nicht mehr gewohnt. Trotz Förderung extensiver Landwirtschaft durch nationale Unterstüzungprogramme und Ausgleichszahlungen, ist die qualitativ hochwertige Berglandwirtschaft zusehends bedroht.
Autodidakt
Romano Riedo arbeitetete für Schweizer Tageszeitungen und Zeitschriften jahrelang als Fotograf und Journalist. Spezialisiert auf grosse Reportagen, hat der Freiburger seine Arbeiten in zahlreichen Museen und Galerien ausgestellt und mehrere Bildbände veröffentlicht, oft in Schwarzweiss, darunter „Eisträume“ (1995), „Alpzeit“ (1996), „Allergattig Lütt“ (2004).
2010 veröffentlichte er eine fotografische Bestandsaufnahme in Farbe über das Greyerz, jene Alpenregion im Herzen der Schweiz, wo der berühmte Käse herkommt.
Portfolio Hinterland
https://www.fotopunkt.ch/portfolio/G0000.uLWQb6S5xw